Schweizerische Genossenschaft für Getreide und Futtermittel (GGF), AfA1650

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Die Schweizerische Genossenschaft für Getreide und Futtermittel (GGF) wurde 1933 als privatrechtliche Organisation zur Durchführung öffentlicher Aufgaben gegründet. Ihre Funktion war, die Futtermittelimporte zu beschränkten, um die Milch- und Schweinefleischproduktion zugunsten eines Ausbaus des Ackerbaus zu drosseln. Mitglieder der GGF waren Futtergetreideimporteure, landwirtschaftliche Genossenschaftsverbände und der Verband schweizerischer Konsumvereine. Wer Futtergetreide, Futtermais, Ölsaaten und Futtermehle importieren wollte, musste Mitglied der GGF werden. Diese erteilte dann Importkontingente und erhob auf den importierten Mengen Preiszuschläge. Im Zweiten Weltkrieg unterstellte der Bundesrat die GGF dem Kriegsernährungsamt und beauftragte sie zugleich mit der Sicherstellung der Futtergetreideversorgung im Inland. Die GGF kaufte in der Folge Futtermittel im In- und Ausland ein, verteilte dieses zu behördlich festgelegten Preisen an Mühlen und Händler. Ab 1942 betreute und vollzog sie zudem die Futtermittelrationierung. In der Nachkriegszeit wurde die GGF 1949 in eine öffentlich-rechtliche Genossenschaft umgewandelt, erhielt 1952 mit einem Bundesbeschluss eine neue Rechtsgrundlage und zusätzliche Kompetenzen und Aufgaben. Futtermittel- und Futtergetreideimporte blieben auf Mitglieder der GGF beschränkt und waren neu abhängig von Gegenleistungen wie der Erstellung und Betreuung von Futtergetreidevorräten, dem Aufkauf von inländischen Kartoffeln und der Übernahme von inländischem Saathafer und Saatgerste. Damit wurde die GGF über ihre versorgungspolitischen Aufgaben hinaus Teil der behördlich gelenkten Nahrungsmittelverarbeitung. 1997 löste der Bundesrat die GGF auf und übertrug die versorgungspolitischen Aufgaben der privaten Treuhandstelle der Schweizerischen Getreidepflichtlagerhalter, die 2001 mit der Treuhandstelle der Schweizerischen Lebensmittelimporteure (TSL) zur Genossenschaft Réservesuisse – Nahrungsvorsorge Schweiz fusionierte. Réservesuisse bewilligt im Auftrag des Volkswirtschaftsdepartements Einfuhren von bestimmten Lebensmitteln und Getreide und unterhält deren Pflichtlager.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

Die Archivalien der Schweizerischen Genossenschaft für Getreide und Futtermittel (GGF) werden im Schweizerischen Bundesarchiv aufbewahrt. https://histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=337

Website der Organisation, site internet de l'organisation

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Index der Funktionen, Index des fonctions

Präsidenten (1932-1997)

Direktoren (1932-1997)