Swiss-Seed, AfA2201

Swiss-Seed, AfA2201

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Bis 1977 bestand in der Schweiz keine staatliche Regelung zum Schutz von gezüchteten Pflanzensorten. Das Ziel der 1956 gegründeten Schweizerischen Interessengemeinschaft für den Schutz von Pflanzenzüchtungen (SISP) war es, diesen Schutz auf der Basis privatrechtlicher Vereinbarungen zu leisten. Mitglieder des Vereins wurden vor allem Vermehrungs- und Züchterbetriebe und Fachorganisationen. An den Arbeiten beteiligten sich auch die Forschungsanstalten des Bundes, die aber formell nicht Mitglied der SISP wurden. Die SISP führte ein Verzeichnis der Züchtungen, kontrollierte den Handel mit gezüchteten Pflanzensorten und regelte die Beziehungen zwischen Züchtern und Vermehrern von Saatgut. Konkret schuf sie den 'SISP-Test', ein markenrechtlich geschütztes Schutz- und Gütezeichen zur Bewertung von Neuzüchtungen, das den Züchtern einen beschränkten Sortenschutz und den Abnehmern eine gewisse Sicherheit bezüglich der Eigenschaften der gezüchteten Pflanzensorten bot.

Mit dem 1977 in Kraft getretenen Bundesgesetz über den Schutz von Pflanzenzüchtungen wurde diese Tätigkeit teilweise obsolet. In der Folge konzentrierte sich die SISP auf die Unterstützung der Behörden bei der Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Sortenschutzes und kümmerte sich um den Schutz von Pflanzensorten, die vom Gesetz nicht erfasst wurden. Der 'SISP-Test' wurde durch die 'SISP-Auszeichnung' ersetzt, die ausschliesslich ein Qualitätslabel war. Daneben informierte die SISP ihre Mitglieder über Entwicklungen in der Pflanzenzüchtung und bot Erfahrungsaustausche zwischen Züchtern an. Wichtig für die SISP war die Interessenvertretung auf internationaler Ebene. Sie wurde 1956 zur schweizerischen Sektion der Association Internationale des Sélectionneurs Professionnels pour la Protection des Obtentions Végétales (ASSINSEL), über die die Kontakte zur supranational wirkenden International Union for the Protection of New Varieties of Plants (UPOV) sichergestellt werden konnten. Anfang 2007 schlossen sich die SISP und der Verband Schweizerischer Saatgut- und Jungpflanzenfirmen (VSSJ) zur Schweizerischen Vereinigung für Samenhandel und Sortenschutz (Swiss-Seed) zusammen, der die Interessen der Schweizer Pflanzenzüchter und des Saatguthandels vertritt. Seit 2022 ist Swiss-Seed Mitglied von Sorten für morgen, AfA2520.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

-

Website der Organisation, site internet de l'organisation

Weiterleitung, redirection: https://histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=386

Index der Funktionen, Index des fonctions

Präsidenten und Präsidentin (2007-)

Swiss-Seed, AfA2201

Peter Moser, Swiss-Seed, AfA2201 .