Bürgi, Moritz (1878-1932)--DB590
Person
Lebensdaten
28.12.1878-03.03.1932
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Verheiratet mit Emma-Margarita Aemmer
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Sohn des Friedrich Bürgi, Nationalrats
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Prof. Dr. med. vet.; Tierärztliche Hochschule München; Tierarzneischule Bern 1896-1901
Berufsausübung
Eidgenössisches Veterinäramt (bis 1914 Eidgenössischer Viehseuchenkommissär): Direktor 1910-1932 (als Nachfolger von Potterat, Denis (1843-1913)--DB2747 und Vorgänger von Flückiger, Gottlieb (1892-1987)--DB1072); Eidgenössisches Handels- und Landwirtschaftsdepartement: Adjunkt 1910-1914; Universität Bern: Ausserordentlicher Prof. für Fleischschau 1918-, Privatdozent für Anatomie, Embryologie und Histologie 1906-1918, Assistent am veterinär-pathologischen und bakteriologischen Institut 1902-1904; Stationäre Klinik des Tierspitals Bern: Assistent 1901-1902
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Funktionen in anderen Institutionen
Veterinäroffizier bei der Artillerie und Kavallerie
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Moritz Bürgi wurde am 28. Dezember 1878 als Sohn des bekannten Baumeisters Friedrich Bürgi in Bern geboren. Im Herbst 1898 kam er als Student an die bernische Tierarzneischule, wo er nach einem zweisemestrigen Aufenthalt an der tierärztlichen Hochschule in München im Jahre 1901 das Staatsexamen ablegte. Von 1902 bis 1904 war Bürgi Assistent am veterinär-pathologischen und bakteriologischen Institut. Nach seiner Dissertation über 'Staphylomykose bei den Hasen' wurde er 1906 Privatdozent für Anatomie, Embryologie und Histologie. 1910 wurde Bürgi zunächst als tierärztlicher Adjunkt an das Eidgenössische Handels- und Landwirtschaftsdepartement berufen. Es galt, das sich stets erweiternde und grössere Beachtung findende Gebiet der staatlichen Tierheilkunde (Seuchenbekämpfung, Fleischschau, grenztierärztlicher Dienst) neu zu ordnen. 1914 wurde er Direktor des neu geschaffenen Eidgenössischen Veterinäramtes, welchem die Oberleitung der Seuchenpolizei, des grenztierärztlichen Dienstes und der Fleischschau zusteht. 1918 ernannte ihn der Berner Regierungsrat zudem zum ausserordentlichen Professor für Fleischschau. Der Regierungsrat erachtete Bürgi gerade auch deshalb als für diesen Posten geeignet, weil er sich als Leiter des grenztierärztlichen Dienstes bei der sanitären Beurteilung von aus dem Ausland zur Einfuhr gelangenden Fleischprodukten grosse Erfahrung erworben hatte. In der Zeit zwischen 1924 und 1926 war Bürgi massgeblich an der Schaffung einer amtlichen Kontrollstelle für Sera und Impfstoffe für Veterinärzwecke beteiligt. Besondere Verdienste erwarb sich Bürgi zudem bei der staatlichen Unterstützung der Rindertuberkulosebekämpfung sowie bei der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. Bei der Bekämpfung dieser Seuchen setzte er auf die Keulung der ergriffenen und die passive Schutzbehandlung der gefährdeten Tiere. Auch im Ausland wurde Bürgis Arbeit wahrgenommen. 1924 ernannte ihn die Académie vétérinaire de France zum korrespondierenden Mitglied und 1928 wählte ihn das internationale Seuchenamt in Paris, welchem er als Vertreter der Schweiz angehörte, zum Vizepräsidenten. Auch das Royal College of Veterinary Surgeons ehrte Bürgi, indem es ihm 1930 die Ehrenmitgliedschaft verlieh.
Autor: Beat Bächi
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
Quellen
- AfA Personendossier Nr. 796
- Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 10 (1932), S. 112-116
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton BernBundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)