Glaser, Georg Martin (1854-1933)--DB1279

Glaser, Georg Martin (1854-1933)--DB1279

Person

Lebensdaten

17.01.1854-05.04.1933

Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort

Zivilstand, Konfession, Nachkommen

Verheiratet 1885 mit Marie Ida Schmid (-1953); protestantisch; Vater von Ernst (-1914, Arzt), Alfred (Landwirt Augut), Willi (Hotelier im Bubenberg Bern), Theodor (-1922, Gymnasiallehrer), Glaser, Georg (1896-1993)--DB1278

Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen

Sohn von Glaser, Johann Jakob (1813-1902)--DB1280 und Marie Tscheulin (-1903)

Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit

Ausbildung

Medizinstudium in Bern; Progymnasium Bern; Bezirksschule Muri (AG)

Berufsausübung

Irrenanstalt Münsingen: Direktor 1894-1912; Arzt in Münchenbuchsee 1878-1894, 1912-1920

Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen

Ökonomische und gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG): Mitglied Kommission für Heilstätte Heiligenschwendi, Präsident Kommission für Gemeinnützigkeit 1920-1926, Ehrenmitglied ab 1927

Funktionen in anderen Institutionen

Regimentsarzt; Kantonale und Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft: Mitglied; Gemeinnützige Gesellschaft Münchenbuchsee: Präsident; Heilstätte Heiligenschwendi: Präsident 1921-1923, Direktion 1894-1930

Funktionen in der Politik

Vertreter der Ärzteschaft in Grosser Kommission zur Beratung des Zivilgesetzentwurfs; Gemeinderat in Münsingen; Präsident Freisinnige Partei Amt Fraubrunnen; Mitglied Zentralkomitee für den Oberaargau; Mitgründer 'Berner Landbote' und kantonaler freisinniger Zeitung; Nationalratskandidat

Biographische Skizze

Georg Martin Glaser wurde am 17. Januar 1854 als sechstes Kind von Johann Jakob Glaser und Marie Tscheulin geboren. Seine älteren Geschwister hiessen Marie, Emeline, Johanna, Hermann und Julius. Später folgten noch Theodor, Alfred, Ernst und Robert. Das Medizinstudium in Bern schloss Glaser 1877 mit dem Staatsexamen ab. Die Doktorarbeit trug den Titel 'Vorkommen und Ursachen abnorm niedriger Körpertemperaturen'. Danach arbeitete er als Assistenzarzt im Privatspital von Professor Kocher in Bern. Von 1878 bis 1894 war er Arzt in Münchenbuchsee. Glaser übernahm ab 1879 zudem die Seminarpraxis Hofwil, die Praxis in der Backsteinfabrik Zollikofen, auf der Rütti und in der Papierfabrik Worblaufen. 1892 bereiste er mehrere deutsche Städte und besuchte Kurse in Leipzig (Nerven- und Gehirnpräparate und Färbungen). Von 1894 bis 1912 amtierte Georg Glaser als Direktor der neugegründeten Irrenanstalt Münsingen und gehörte zudem der Schulkommission, der Wasserkommission, der Elektrizitätskommission sowie kurz dem Gemeinderat von Münsingen an. Von 1912 bis 1920 arbeitete er wieder als Arzt in Münchenbuchsee. Danach kehrte er nach Münsingen zurück und gab Konsultationen für Nerven- und Gemütskranke in seinem Chalet. Er war zudem Mitgründer des Frauenkrankenvereins Münchenbuchsee, des Bezirksspitals Jegenstorf und der Heilstätte Heiligenschwendi. Zudem initiierte er 1899 den Schweizerischen Fonds zur Linderung nichtversicherbarer Elementarschäden, deren Kommission er bis 1908 auch angehörte. 1920 regte er die Durchführung eines kantonalbernischen Jugendtages sowie die Gründung eines kantonalen Fonds für Gemeinnützigkeit an. Zudem sass Georg Glaser in zahlreichen Kommissionen, so beispielsweise der Verwaltungskommissionen der Heilstätte Nüchtern, der Mädchenanstalt in Köniz, des Pestalozzi-Fonds und der Aufsichtskommission kantonaler Irrenanstalten. Er starb am 5. April 1933 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Autor: Peter Moser

Quellen und Literatur

Eigene Publikationen

  • Wie ist im Kanton Bern die Krankenversicherung am zweckmässigsten zu fördern? Verlag der J. Dalpschen Buchhandlung, Bern, 1884
  • Zurechnungsfähigkeit und Willensfreiheit. Verlag Franz Deuticke, Leipzig und Wien, 1887
  • Wie stelle ich mich zur sozialen Frage? Verlag Schmid, Francke und Cie, Bern, 1892
  • Zeit- und Lebensfragen. Verlag A. Francke, Bern, 1905
  • Jakob Hauser. Unter Pseudonym G. Martin, 1906
  • Psychiatrische Mitteilungen, in: Korrespondenzblatt für Schweizer Ärzte. Vortrag an Medizinisch-chirurgischen Gesellschaft Bern vom 8. Juli 1911
  • (Unter Pseudonym G. Martin): Die Tafelrunde von Sennheim, 1926

Quellen

  • Georg Martin Glaser, Dr. med., Arzt, 1854-1933. Lebensbild eins Menschenfreundes. Aufgezeichnet von seinem Sohne Georg Glaser, Ing.-Agr., Münsingen. In: OGG-Tätigkeitsbericht 1969
  • AfA Personendossier Nr. 334
  • Der Bund, 19.07.1953, S. 12

Schlagworte

Suisse - SchweizKanton BernOekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG)

Glaser, Georg Martin (1854-1933)--DB1279

Peter Moser, Glaser, Georg Martin (1854-1933)--DB1279 .