Schüpbach, Karl (1886-1962)--DB3267
Person
Lebensdaten
12.02.1886-22.01.1962
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Verheiratet mit Frida Schüpbach-Bigler
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Bauernsohn
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Ing. Agr. ETHZ, Studienabschluss 1913
Berufsausübung
Landwirtschaftliche Schule Schwand: Lehrer 1913-1951; Lehrer in Oberbottigen
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Schweizerischer Fleckviehzuchtverband (SFZV); Ökonomische und gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG): Sekretär der Kommission für Dienstbotenwesen 1942-1944, Mitglied der Kommission für Rindviehzucht, Mitglied der Kommission für Schweinezucht; Kantonale Einzelschaukommission: Mitglied 1922-1929; Bezirkskommissär für Kartoffelbau in Konolfingen und Thun; Bezirkskommissär für Getreidebau in Konolfingen; Gültschatzungskommission: Obmann 1922-
Funktionen in anderen Institutionen
Funktionen in der Politik
Biographische Skizze
Karl Schüpbach wirkte an der landwirtschaftlichen Schule Schwand-Münsingen seit ihrer Eröffnung am 15. Oktober 1913. Er beteiligte sich als Lehrer an den Versuchen im Bereich der Pflanzen- und Tierproduktion. So führte er unter anderem Versuche zum Gestellheuen, über den richtigen Zeitpunkt der Dürrfutterernte, die freie Mäh-Weide-Wirtschaft im Ackerbaubetrieb, die Fütterung und Haltung von Aufzuchttieren und die zweckmässige Stalleinrichtungen durch. Während seiner Tätigkeit als Landwirtschaftslehrer hielt er auch zahlreiche Vorträge und wirkte als Berater.
Auf der Schwand führte Schüpbach von 1922 bis 1937 das Zuchtbuch der schuleigenen Rindviehherde, besorgte den Viehhandel und war für die Zucht verantwortlich. Er organisierte Anlässe des Ehemaligenvereins der Schwandschüler und Kurse für Lehrer an landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen. Ausserdem arbeitete er an den Lehrlings-, Berufs- und Meisterprüfungen an der landwirtschaftlichen Schule Schwand-Münsingen mit, die in dieser Frage schweizweit eine Pionierrolle einnahm.
1921 arbeitete Schüpbach einen Entwurf für das 'Gesetz über die Tierseuchenkasse des Kantons Bern' und den entsprechenden Bericht der Landwirtschaftsdirektion an den Grossen Rat aus und hielt Vorträge über das Gesetz und die Viehversicherung. Zudem verfasste er zahlreiche Expertisen bei Erb-, Pachtzins- und Pachtstreitigkeiten.
Schüpbach wirkte auch als Experte bei Viehschauen. 1929 schlug er dem Schweizerischen Fleckviehzuchtverband eine neue Punktierkarte für die Beurteilung des Simmentalerviehs vor, die nach ihrer Einführung 20 Jahre lang beibehalten wurde.
In den Dienstbotenorganisationen engagierte sich Schüpbach, um 'extremen Einstellungen' und Spannungen zwischen Bauern und Dienstboten entgegenzuwirken. 1941/42 engagierte er sich zusammen mit Gurtner, Jakob (1909-1990)--DB1404 für den organisatorischen Zusammenschluss der Dienstboten. Politisch prägte ihn jedoch vor allem seine Abwehrhaltung gegen die Jungbauernbewegung. Sein 'zäher Abwehrkampf gegen die Verpolitisierung der Landw. Schule Schwand in den Jahren jungbäuerlicher Expansion' war für ihn eine seiner wichtigsten Leistungen.
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
- Anleitung zur Beurteilung des schweizerischen Fleckviehs (Simmentalervieh)
- 1955: Richtlinien für den Bau zweckmässiger bäuerlicher Schweineställe. Grundsätzliches über Haltung der Schweine und Stallbauprinzipien. Diverse Musterstalltypen mit Plänen, Normalmassen und Photos. Bern, Verbandsdruckerei
Quellen
- SVIAL Bulletin, 31. März 1962, S. 12
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton BernLand- und hauswirtschaftliche Schule Schwand-MünsingenOekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG)Swissherdbook