Swissherdbook, AfA123

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Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Der Schweizerische Fleckviehzuchtverband (SFZV) wurde 1890 als Dachverband lokaler Viehzuchtgenossenschaften (VZG) gegründet. Initiant und erster Präsident war Wattenwyl, Jean von (1850-1922)--DB3741. Mitte der 1920er-Jahre gehörten dem Verband rund 500, Ende der 1950er-Jahre mehr als 1000 lokale VZG mit rund 35‘000 Einzelzüchtern an. 1970 wurde der Sitz von Bern nach Zollikofen verlegt. Als Mitteilungsorgan diente bis 1935 das Landwirtschaftliche Jahrbuch der Schweiz, ab 1936 die Mitteilungen, die 1983 in Simmentaler Fleckvieh und 1994 in Schweizer Fleckvieh umbenannt wurden. Von 1919 bis 1974 existierte innerhalb des Fleckviehzuchtverbandes eine Direktorenstelle für das Herdebuchwesen. Bei den lokalen VZG ging es vor allem um die Beschaffung von Zuchtstieren. Der Dachverband hingegen lieferte Informationen über Stiere und Kühe. Dazu organisierte er ab 1898 einen Zuchtstiermarkt in Ostermundigen, später auch in Thun. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm der SFZV im Auftrag von Bund und Kantonen die Weiterentwicklung der Fleckviehzucht. Dazu führte er die von den lokalen Viehzuchtgenossenschaften in Stammzuchtbüchern festgehaltenen Daten zur Abstammung, Leistung und Exterieur in zentralen Herdebüchern zusammen. Die 1936 errichtete Schweizerische Herdebuchstelle für das Simmentaler Fleckvieh wurde 1974 mit dem Verband vereinigt. Die Verzeichnung äusserer Merkmale war schon in den 1920er-Jahren durch die Prüfung messbarer Leistungsmerkmale wie der Zugkraft und vor allem der Milchleistung ergänzt worden. Mit der Tierzuchtverordnung wurde die Milchleistungsprüfung (MLP) 1958 obligatorisch und gesetzlich geregelt und die Umsetzung den Zuchtverbänden übertragen. Dazu bildete der Verband Milchkontrolleure aus und wertete die Proben im verbandseigenen Untersuchungslabor aus. Für den SFZV waren immer auch zuchtpolitische Fragen wichtig. Dazu gehörte in den 1970er Jahren die Zulassung der Kreuzung von Simmentaler Fleckvieh mit Tieren der Rasse Red Holstein zur Erhöhung der Milchleistung und zur Verbesserung der Maschinen-Melkbarkeit. Die Einführung der künstlichen Besamung in den 1960er-Jahren erhöhte das Angebot an Spermien und war eine Voraussetzung für die nun zunehmend praktizierte Einkreuzung anderer Rassen.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

Die Archivalien wurden vom Archiv für Agrargeschichte (AfA) erschlossen. Weitere Informationen sowie das Findmittel sind auf dem AfA Online-Portal Quellen zur Agrargeschichte zu finden. https://histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=157

Website der Organisation, site internet de l'organisation

Weiterleitung, redirection: https://histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=189

Index der Funktionen, Index des fonctions

Präsidenten (1890-)

Direktoren (1890-)

Leiter der Schweizerischen Herdebuchstelle für Simmentaler Fleckvieh (1919-1973)

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