Migros-Sano, AfA3121

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Ende der 1950er Jahre begannen regionale Migros Genossenschaften Gemüse, das sie von der Bio-Gemüse Anbaugenossenschaft Terraviva, AfA308 bezogen, in ihren Verkaufsläden als 'Biogemüse' zu verkaufen. Zehn Jahre später gab man diese Praxis wieder auf und fing an, Anbaurichtlinien zur Schaffung eines eigenen Labels zu entwerfen. Angestrebt wurde nun insbesondere von Arnold, Pierre (1921-2007)--DB131 ein Mittelweg zwischen der biologischen und der konventionellen Produktion. Im Frühling 1970 stimmten die Mitglieder des Migros-Genossenschafts-Bund (MGB), AfA220 in einer Urabstimmung dem Vorschlag von Arnold zu, dass die Migros künftig 'vermehrt Anstrengungen unternehmen' sollte, 'damit die von ihr verkauften landwirtschaftlichen Produkte mit möglichst wenig chemischen Mitteln, Antibiotika und Pestiziden hergestellt' würden. In der Folge begann man mit dem Aufbau von Labors zur Durchführung von Bodenuntersuchungen und der Entwicklung von Anbaurichtlinien, deren Umsetzung bei den Produzenten von rund einem Dutzend technischen Beratern überwacht wurde. In den Migros-Läden wurden die nun als Migros-Sano (M-S) deklarierten Produkte 1973/74 lanciert.

Obwohl bei der Urabstimmung vorgeschlagen - und akzeptiert - worden war, die bei der Produktion, der Beratung und der Kontrolle anfallenden Mehrkosten mit einem bis zu 10 Prozent höheren Verkaufspreis zu decken, wurden in der Folge die M-S-Produkte in den Läden zu den gleichen Preisen verkauft wie die 'konventionell' produzierten Waren. Die Kosten für die Beratung, die Bodenanalysen und die Kontrollen trug der MGB. Die Produzenten erhielten keinen Mehrpreis, genossen bei den Einkäufern der Regionalgenossenschaften aber eine Ablieferungspräferenz. Aufgegeben wurde das Programm 1999/2000, weil nun ein grosser Teil der Agrarprodukte nach den Richtlinien der integrierten Produktion (IP-Suisse, AfA348) hergestellt wurden und die Migros gleichzeitig auch wieder begann, Biogemüse als solches zu deklarieren und zu verkaufen.

Geleitet wurde das Migros-Sano-Projekt zuerst von Barde, Hubert (1938-2020)--DB198, dann von Hohl, Christoph (1938-2021)--DB12145 und schliesslich, von 1981 bis 1998, von Baertschi, Hans Peter--DB12019. Dessen Nachfolger Horner, Alexandre--DB5909 war 1999/2000 primär für die Auflösung des Projekts zuständig. Von Anfang an begleitet wurde das Migros-Sano Projekt von einer Kommission unter der Leitung von Pfeiffer, Konrad (1926-2013)--DB12137.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

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Website der Organisation, site internet de l'organisation

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Index der Funktionen, Index des fonctions

Direktoren (1973-1999)