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Zschokke, Erwin (1855-1929)--DB3938
Person
Lebensdaten
03.08.1855-09.06.1929
Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort
Gontenschwil
Zivilstand, Konfession, Nachkommen
Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen
Sohn des Pfarrers Achilles Zschokke, Enkel von Heinrich Zschokke; Bruder von Zschokke, Achilles (1867-1944)--DB5404 und Zschokke, Theodor (1868-1951)--DB3940
Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit
Ausbildung
Tierarzneischule Zürich: Ausbildung zum Tierarzt; Aargauische landwirtschaftliche Schule in Muri
Berufsausübung
Pathologisches und bakteriologisches Laboratorium der Tierarzneischule Zürich (ab 1901 Veterinärmedizinische Fakultät der ETHZ): Dozent 1894-1923, Leiter -1911; Tierarzneischule Zürich: Direktor 1895-1901; Tierspital Zürich: Direktor 1905-1923; Universität Zürich: Rektor 1916-1918
Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen
Kantonale Landwirtschaftskommission und Sanitätsrat Zürich: Mitglied
Funktionen in anderen Institutionen
Dr. h.c. der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich 1896, der Tierärztlichen Hochschule Budapest 1924 und der Tierärztlichen Hochschule Giessen 1925; Eidgenössischer Turnverein: Zentralpräsident; Schweizerische Turnzeitung: Chefredaktor 1885-1910; Schweizer Archiv für Tierheilkunde: Chefredaktor 1883-1913
Funktionen in der Politik
Stadtrat 1889-; Kantonsrat Zürich (FdP) 1894-
Biographische Skizze
Erwin Zschokke wurde am 3. August 1855 in Gontenschwil im Kanton Aargau geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er die aargauische landwirtschaftliche Schule in Muri. Nach einem einjährigen Praktikum im Kanton Waadt begann er sich mit der Haltung und Pflege der Haustiere zu befassen. Deshalb beabsichtigte er, an der Tierarzneischule in Zürich einige Semester zu studieren. Doch Zangger, Rudolf (1827-1882)--DB3888, der damalige Direktor, billigte eine teilweise Fachausbildung nicht. Auf seinen Rat hin unterzog sich Zschokke deshalb vom Herbst 1873 an dem ganzen Unterrichtspensum; nach der bestandenen Konkordatsprüfung wurde er Tierarzt.
Rudolf Zangger berief ihn in der Folge als Assistent der Klinik und Prorektor der Anatomie an die Unterrichtsanstalt nach Zürich. So wurde Zschokke bereits 1877 mit Lehraufträgen betraut, zunächst über Anatomie und später über Pathologie. 1882 starb Zangger. Zschokke, der inzwischen Professor geworden war, übernahm von Zanggers Verpflichtungen auch die spezielle Pathologie und Therapie. Nach der 1886 erfolgten Reorganisation der tierärztlichen Lehranstalt erhielt er die Professur für allgemeine und spezielle Pathologie. Diese übte er während 26 Jahren aus.
1894 wurde Zschokke zum Dozenten des damaligen Eidgenössischen Polytechnikums gewählt. Bis 1923 hielt er an der dortigen landwirtschaftlichen Abteilung Lehrveranstaltungen über Gesundheitspflege der Haustiere, Geburtskunde, Physiologie und Pathologie der Milchdrüse ab. Von 1895 an amtete er als Direktor der Tierarzneischule, die 1901 als veterinär-medizinische Fakultät mit der kantonalen Hochschule verbunden wurde. Von 1905 bis 1923 amtete Zschokke als Direktor des Tierspitals. Von 1916 bis 1918 war er Rektor der Universität.
Zschokke stellte zuerst vor allem Beobachtungen zu Lungenentzündung und Starrkrampf an. Es folgten Veröffentlichungen des klinischen Bildes und der Veränderung der ansteckenden Blutarmut des Pferdes. Zusammen mit seinen Schülern hat er die Kenntnisse über die Blutfleckenkrankheit des Pferdes erweitert. Die langjährige Beschäftigung mit der Anatomie lenkte ihn auch auf Fragen der statischen und mechanischen Beanspruchung des Vertebratenskelettes. Daraus resultierte eine Schrift, die 1891 durch die Stiftung Schnyder von Wartensee preisgekrönt und gedruckt worden ist. Später hat er in Handbuch der tierärztlichen Chirurgie von Bayer und Fröhner das Kapitel über Knochenkrankheiten bearbeitet.
Zschokke erforschte auch die Krankheiten des Rindes. Diese Studien begannen mit denjenigen über die rote Ruhr. Danach folgten Forschungen über den gelben Galt. Eine von Zschokke im Jahr 1900 erschienene Abhandlung über die Unfruchtbarkeit des Rindes war für lange Zeit wegleitend auf diesem Gebiet der Anatomie, Physiologie und Pathologie. In weitere Untersuchungen befasste sich Zschokke mit den infektiösen Schweinekrankheiten, der Tuberkulose, der Entzündung, dem Fieber, der Wirkung von Derivantien, der Hühnerpest, Maul- und Klauenseuche, den Muskelerkrankungen und Heuvergiftungen. In den letzten Jahren beschäftigten Zschokke tierpsychologische Probleme. Es handelte sich um ein Thema, das bereits seiner Rektoratsrede von 1916 zu Grunde lag.
Autor: Peter Moser
Quellen und Literatur
Eigene Publikationen
- Helveticat
Quellen
- Bürgi, Oskar: Prof. Dr. Erwin Zschokke, in: Schweizerische Landwirtschaftliche Monatsblätter 7 (1929), S. 245-247
- Schweizerische Bauernzeitung, Juli 1929
Schlagworte
Suisse - SchweizKanton ZürichLandwirtschaftliche Schule Muri AG (1861-1875)Akademisch-Landwirtschaftlicher Verein an der ETH Zürich