Ineichen, Berchther (1917-2002)--DB1732

Ineichen, Berchther (1917-2002)--DB1732

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Person

Lebensdaten

15.03.1917-2002

Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort

Zivilstand, Konfession, Nachkommen

Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen

Sohn des Landwirts Ineichen, Franz (1887-1953)--DB1734; Bruder von Ineichen, Teja (1913-1989)--DB1740 und Ineichen, Dieter (-1980)--DB1733 sowie Schwager von Ineichen-Burger, Brigitt--DB1743

Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit

Ausbildung

Dr. med. vet. 1945; Weiterbildungen in England; Kantonsschule Aarau; Bezirksschule Muri

Berufsausübung

Schweizerischer Arbeitsgemeinschaft für künstliche Besamung (SAKB): Geschäftsführer 1960-; SAKB-Station Mülligen für künstliche Besamung: Leiter 1964-1982; Bezirkstierarzt 1949-1987

Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen

Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für künstliche Besamung (SAKB): Mitglied des Initiativkomitees 1960

Funktionen in anderen Institutionen

Funktionen in der Politik

Biographische Skizze

Berchther Ineichen gehörte zusammen mit Ineichen, Armin--DB1731 sowie Ineichen, Teja (1913-1989)--DB1740 zu den Pionieren der künstlichen Besamung im Kanton Aargau. Zum ersten Mal in Kontakt mit der künstlichen Besamung kam Ineichen während eines Jugoslawien-Aufenthalts 1945. Allerdings wurde während seines zweimonatigen Aufenthalts in einer Besamungsstation kein einziges Tier besamt. Ein Jahr später dann, 1946, war er wegen einer Nasenoperation im Zürcher Kantonsspital. Während der ganzen Operation, die unter Lokalanästhesie erfolgte, erzählte ihm der Hals- und Ohrenspezialist Prof. Nager, wie viel züchterischen Erfolg man in England von dieser neuen Paarungsmethode erwarte. Nagers Schwiegersohn war der Direktor des Milk Marketing Bord in England, d.h. des englischen Milchverbandes, dem auch das Herdebuchwesen zugeordnet war. Nachdem Nager ihm den Kontakt zu seinem Schwiegersohn vermittelt hatte, reiste Ineichen 1947 für einige Monate nach Cambridge, weil er dort die Vorlesungen von John Hammond hören wollte. Die künstliche Besamung wollte er sich eigentlich nur nebenher ansehen. Hammond legte ihm jedoch sehr eindringlich nahe, er solle die Arbeiten des Spermaphysiologen Arthur Walton studieren und Besamungsstationen besuchen. Dort wurde er dann unter anderem auch mit dem Gedanken der Nachzuchtprüfung vertraut gemacht. Nach seiner Rückkehr erlaubte ihm sein Vater Ineichen, Franz (1887-1953)--DB1734, Kühe in einem seiner beiden Ställe künstlich zu besamen. Mit einer zufälligen Banginfektion im Bestand konnte er sich im September 1947 die Lizenz zur Durchführung der künstlichen Besamung vom Eidgenössischen Veterinäramt beschaffen. Anfang 1948 haben auch zwei Nachbarbetriebe vereinzelt Tiere künstlich besamen lassen. Insbesondere besamte er deren Alprinder auf der Rigi. Ein wichtiger Kontext für die Einführung der künstlichen Besamung im Kanton Aargau war die grassierende Trichomonadenseuche in den Gemeinden um Brugg. Den eigentlichen Besamungsbetrieb nahm er im Januar 1949 auf.

Berchther Ineichens Engagement für die KB führte ihn zuweilen auch in Konflikt mit den Bundesbehörden, war die KB doch bis 1967 grundsätzlich bewilligungspflichtig. In der Abteilung für Landwirtschaft für die KB zuständig war Kiener, Albert (1910-1987)--DB1913.

Autoren: Beat Bächi und Peter Moser

Quellen und Literatur

Eigene Publikationen

Quellen

  • AfA Personendossier Nr. 396
  • KB-Mitteilungen 20, Nr. 2, April 1982, S. 33
  • Aargauer Tagblatt, 14.3.1987, S. 30
  • Archivbestand Swissgenetics (AfA Nr. 148)
  • Archivbestand Ineichen, Armin (AfA Nr. 726)

Schlagworte

Suisse - SchweizKanton AargauSwissgenetics

Ineichen, Berchther (1917-2002)--DB1732

Beat Bächi, Ineichen, Berchther (1917-2002)--DB1732 .