Kellerhals, Otto (1901-1990)--DB1893

Kellerhals, Otto (1901-1990)--DB1893

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Person

Lebensdaten

31.03.1901-20.09.1990

Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort

Niederbipp

Zivilstand, Konfession, Nachkommen

Verheiratet mit Anna Elisabeth Stucki; reformiert, ein Sohn (Franz), zwei Töchter

Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen

Sohn von Kellerhals, Johann Otto (1870-1945)--DB1892 und Kellerhals, Anna (1871-1966)--DB1889; Bruder von Kellerhals, Hans (1897-1966)--DB1891, Kellerhals, Arnold (1904-1975)--DB9133 und Rudolf Kellerhals

Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit

Ausbildung

Ing. Agr.; Studium der Landwirtschaft in Göttingen (bei Seedorf, Wilhelm (1881-1984)--DB5994) und in Berlin; Gymnasium Bern

Berufsausübung

Eidgenössische Alkoholverwaltung: Direktor 1937-1966 (als Nachfolger von Tanner, Carl (1888-1962)--DB3546 und Vorgänger von Kühne, Viktor (1912-2000)--DB2029), fachtechnischer Mitarbeiter 1929-, Leiter der Sektion Brennereiwesen und Kartoffelverwertung 1932-; zwei Jahre landwirtschaftliches Praktikum in Kanada und den USA

Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen

Funktionen in anderen Institutionen

Major; Dr. h. c. der medizinischen Fakultät der Universität Basel 1967; Oekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern: Ehrenmitglied 1969

Funktionen in der Politik

Biographische Skizze

Otto Kellerhals wirkte in seiner Funktion als Mitarbeiter der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV) an der Revision der Alkoholartikel in der Bundesverfassung 1929/30 sowie an der Schaffung und Umsetzung des 1932 entstandenen Alkoholgesetzes mit. In seiner Zeit als Direktor der EAV engagierte er sich zusammen mit seiner Sekretärin Baumann, Dora--DB227 vor allem für eine brennlose Verwertung von Kartoffeln und Obst. So finanzierte die Alkoholverwaltung die verbilligte Abgabe von Kartoffeln und Obst an Bedürftige im Berggebiet und engagierte sich in der Entwicklung neuer Verwertungsverfahren wie der Herstellung von Süssmost, Obstsaftkonzentrat, Obstessig und Trockentrester als Viehfutter. Damit konnte der Konsum von Süssmost ausgedehnt und derjenige von Branntwein reduziert werden. Zudem ging die Zahl der privaten Brennapparate durch den Ankauf der Alkoholverwaltung um rund die Hälfte zurück. Diese 'Politik im Dienste der Volksgesundheit' wurde aus Brennereikreisen in der Innerschweiz bekämpft, mit der Ablehnung der sogenannten REVAL-Initiative 1941 allerdings vom Souverän erneut gestützt.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Konsum importierter gebrannter Wasser zunahm, setzte sich die Alkoholverwaltung unter Kellerhals' Führung für eine Erhöhung von dessen steuerlicher Belastung ein. Der Reingewinn der Alkoholverwaltung - 75 Millionen Franken im Jahr 1965 - floss zum grössten Teil in die Kassen der AHV und der Kantone, die mit den Beiträgen den Alkoholmissbrauch bekämpften.

Autor: Peter Moser

Quellen und Literatur

Eigene Publikationen

Quellen

  • AfA Personendossier Nr. 346
  • Juri Auderset, Peter Moser, Rausch und Ordnung, Bern 2016
  • Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 44 (1966), S. 185-189

Schlagworte

Suisse - SchweizKanton BernEidgenössische AlkoholverwaltungOekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG)

Kellerhals, Otto (1901-1990)--DB1893

Peter Moser, Kellerhals, Otto (1901-1990)--DB1893 .