Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften der Zentralschweiz (VLGZ), AfA254

Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften der Zentralschweiz (VLGZ), AfA254

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Der Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften der Zentralschweiz (VLGZ) wurde am 17. Dezember 1889 durch die landwirtschaftlichen Genossenschaften Horw, Inwil, Rothenburg, Sempach, Udligenswil und Zell in Luzern gegründet. 1972 wurde der Sitz des Genossenschaftsverbandes nach Sursee verlegt, wo seit den 1920er-Jahren auch die meisten Verarbeitungsbetriebe der Genossenschaftsbewegung entstanden waren. Am Anfang fungierte der VLGZ vor allem als Vermittlungsstelle zwischen den lokalen Genossenschaften und den Lieferanten. Gehandelt wurde mit Dünger, Kraftfutter, Samen, Saatkartoffeln, Stroh, Kupfervitriol sowie Geräten und Mähmaschinen. Daneben beteiligte sich der VLGZ auch an der Verwertung von Landesprodukten, v. a. von Schweinen und Obst. In den 1920er-Jahren begann sich der Verband auch in der Verarbeitung zu engagieren. Hergestellt wurden in erster Linie Futtermittel. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen der Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln und der Handel mit Heizöl und Treibstoffen hinzu. Mit Holz und Kohle hatte der VLGZ schon im 19. Jahrhundert gehandelt. In den 1950/60er-Jahren wurden dann die Herstellung und der Verkauf von UFA-Futtermitteln wichtig. Zusammen mit den anderen Genossenschaftsverbänden gründete der VLGZ ab den 1960er-Jahren zudem zahlreiche Zweckgesellschaften wie die UFA-Genossenschaft für Futtermittel, die Agrola oder die Agro-Data AG für Dienstleistungen im Informatikbereich für die Landwirtschaft und die Agrotronic AG für computergesteuerte Fütterungsanlagen, Stalleinrichtungen und Stallplanungen. 1993 schloss sich der VLGZ zusammen mit sechs anderen Genossenschaftsverbänden zur Fenaco, AfA544 zusammen.

Zu den Pionieren des VLGZ im 19. Jahrhundert gehörten der Udligenswiler Landwirt Hofstetter, Alois (1847-1915)--DB1636 als Initiant und erster Geschäftsführer sowie Moos, Hans (1862-1929)--DB2417, Direktor der Landwirtschaftliche Schule Sursee, AfA169 und später Professor an der ETH in Zürich. Moos, ein ausgewiesener Kenner der amerikanischen Landwirtschaft, vermittelte in den 1890er-Jahren vor allem den Bezug von Geräten und Mähmaschinen aus den USA. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielten zudem Moser-Schaer, Franz (1872-1935)--DB2445 und sein Sohn Moser-Widmer, Josef (1901-1980)--DB2446, die beide lange Zeit als Präsident und Geschäftsführer des VLGZ amtierten.

Autor: Peter Moser

Archivbestand, fonds d'archives

Die Archivalien wurden vom Archiv für Agrargeschichte (AfA) erschlossen. Weitere Informationen sowie das Findmittel sind auf dem AfA Online-Portal Quellen zur Agrargeschichte zu finden. https://histoirerurale.ch/redirect/getURL.php?id=157

Website der Organisation, site internet de l'organisation

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Index der Funktionen, Index des fonctions

Präsidenten (1890-1993)

Direktoren (1889-1993)

Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften der Zentralschweiz (VLGZ), AfA254

Peter Moser, Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften der Zentralschweiz (VLGZ), AfA254 .