Engeler-Muther, Willy (1901-1995)--DB949

Engeler-Muther, Willy (1901-1995)--DB949

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Person

Lebensdaten

10.09.1901-17.03.1995

Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort

Zivilstand, Konfession, Nachkommen

Verheiratet mit Helene Muther, Tochter des Muther, Franz Josef (1880-1957)--DB2522 und der Marie Emmenegger

Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen

Sohn von Engeler, Ludwig Alois (1862-1947)--DB946 und Marie Anna Weibel; Bruder von Engeler, Oskar (1905-1983)--DB947, Engeler, Viktor--DB4330 und Meta Engeler, Ehefrau von Eugster, Gallus (1884-1971)--DB977

Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit

Ausbildung

Dr. sc. tech., Technische Hochschule München; Ing. Agr. ETHZ, Studium 1921-1924; Gymnasium Schwyz

Berufsausübung

Herdebuchstelle für das Braunvieh: Direktor 1929-1969 (als Nachfolger von Zwicky, Heinrich (1891-1942)--DB3976 und Vorgänger von Eugster, Hans (-2013)--DB978); Schweizerische Vereinigung für Tierzucht (SVT): erster Sekretär 1941-; Praxisjahre in Deutschland, Frankreich und Spanien

Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen

Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO); Europäische Vereinigung der Tierzucht: Ehrenmitglied, Vorstandsmitglied, Mitglied der Kommission für die Wirtschaftlichkeit der Milchtiere, Gründungsmitglied; Europäische Vereinigung der Braunviehzüchter: Ehrenmitglied, Initiant; Internationaler Tierzuchtkongress von Zürich 1939: Generalsekretär; Schweizerischer Braunviehzuchtverband: Ehrenmitglied; Schweizerischer Verband der Ingenieur-Agronomen: Gründungsmitglied und erster Präsident der Kommission Film und Lichtbild 1946-1955 (als Vorgänger von Luisier, Albert (1893-1979)--DB2195)

Funktionen in anderen Institutionen

Funktionen in der Politik

Biographische Skizze

Willy Engeler wuchs auf dem elterlichen Gutsbetrieb in Guntershausen (TG) auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Schwyz studierte er von 1921 an der ETH Zürich Agronomie. Nach dem Diplom an der ETH 1924 promovierte Engeler an der Technischen Hochschule in München. Engeler leitete die Schweizerische Herdebuchstelle für Braunvieh von 1928 bis 1968; er spielte für die Entwicklung des Herdebuchs für Braunvieh eine ähnliche zentrale Rolle wie Schneider, Werner (1887-1944)--DB3199 für das Simmentaler Fleckvieh. Zusammen mit Lörtscher, Hans (1908-1990)--DB2180 gehörte Engeler in den 1940/50/60er-Jahren zu den aktivsten Kräften innerhalb der Schweizerischen Vereinigung für Tierzucht. Einige von Engelers Publikationen wurden in mehrere Sprachen übersetzt (insbesondere sein 1947 erschienenes Standardwerk 'Das Schweizer Braunvieh', das auch ins Italienische und Japanische übersetzt wurde). Zudem war er Gründungsmitglied der Europäischen Vereinigung für Tierzucht, Mitglied der Vereinigung der Europäischen Braunviehzüchter, des Europäischen Komitees für Milchleistungsprüfung, Delegierter der FAO und Ehrenmitglied des Südafrikanischen Braunviehzuchtverbandes. Der künstlichen Besamung, mit der er sich intensiv auseinandersetzte, stand er lange skeptisch gegenüber. Hingegen stand er an vorderster Front, als der Braunviehzuchtverband 1967 die Durchführung eines Interzuchtversuches mit Brown Swiss beschloss - wobei er später vor einem allzu starken, auf die Milchleistung reduzierten 'Leistungsdenken' warnte, da er es als längerfristig wirtschaftlich kaum verantwortbar betrachtete, das milchbetonte Zweinutzungsziel des Braunviehs einseitig in Richtung Milch zu verschieben. Beim Braunviehzuchtverband war Engeler entscheidend an der Einführung von Lochkarten 1951/2 und dem späteren Ausbau der Datenverarbeitung für die Statistik beteiligt. Willy Engeler war ein begeisterter Amateurfilmer. Davon zeugen die zahlreichen Eigenproduktionen über das Braunvieh, die im Archivbestand des Schweizerischen Braunviehzuchtverbandes vorhanden sind. Ausserdem war er bei allen Auftragsfilmen, die über die schweizerischen Rinderrassen gedreht wurden, massgeblich an der Konzeption mitbeteiligt.

Autor: Peter Moser

Quellen und Literatur

Eigene Publikationen

  • Studien über die Entwicklung und den Stand des Herdebuchwesens in der Rinderzucht, O.O. 1930
  • Die männlichen Erblinien der schweizerischen Braunviehzucht. Bd. 1. Nachzuchtuntersuchungen und Erbwertbestimmungen bei sämtlichen bedeutenden Stieren von 1900 bis 1930, Leipzig 1932
  • Die Ergebnisse statistischer Auswertung 40jähriger Herdebuchaufzeichnungen beim schweizerischen Braunvieh. Zugleich ein Beitrag zur Monographie des schweizerischen Braunviehs, Bern 1933
  • Die leistungsverbessernden Stiere in der schweizerischen Braunviehzucht. Nachkommenuntersuchung über Milch- und Fettvererbung bei 51 Braunviehstieren aus der Zeit von 1915 bis 1925. Arbeit aus dem Schweizerischen Stammzuchtbuch für Braunvieh, Luzern 1934
  • Untersuchungen über die Entwicklung des schweizerischen Braunviehs von der Geburt bis zum Abschluss des Wachstums, Bern 1935
  • Die Entwicklung des Herdebuchwesens unter dem Einfluss der Lehren von der Vererbung und Züchtung bei den landwirtschaftlichen Haustieren, Bern 1936
  • Typmessungen an Zuchtbullen des schweizerischen Braunviehs, Berlin 1937
  • Die männlichen Erblinien der schweizerischen Braunviehzucht. Bd. 2. Nachzuchtuntersuchungen bei sämtlichen bedeutenden Stieren von 1925 bis 1938, Leipzig 1939
  • Das schweizerische Braunvieh an der Landesausstellung, Bern-Bümpliz 1940.
  • Die schweizerische Haustierzucht, Zürich 1940
  • Kleine Züchtungslehre des Rindes. Naturgeschichte, Rassenkunde, Zucht und Aufzucht, öffentliche Förderungsmassnahmen, Bern 1942
  • Die Haltung der Zuchtstiere. Eine Untersuchung über den Umfang, die rechtliche und finanzielle Regelung der Zuchtstierhaltung sowie über Beschaffung, Haltung, Fütterung und Zuchtbenützung der Deckstiere im Zuchtgebiet des schweiz. Braunviehs, zugleich eine Anleitung zur Zuchtstierhaltung mit Musterverträgen und Deckvorschriften, Bern 1943
  • Anleitung zur Zuchtstierhaltung für Viehzüchter, Zuchtstierhalter, Zuchtstierkorporationen und Viehzuchtgenossenschaften, Bern, Verbandsdruckerei AG 1945
  • Das schweizerische Braunvieh. Monographie und Quellenwerk über die Braunviehrasse, ihre Verbreitung, Züchtung, und Förderung in Geschichte und Gegenwart, Frauenfeld 1947
  • Das Braunvieh an den Schweizerischen Tierausstellungen Zürich 1947, Zug, Herdebuchstelle für Braunvieh 1948
  • Aktuelle Fragen aus der europäischen Rinderzucht, Bonn 1950
  • Das schweizerische Braunvieh, Bern, Kommission schweizerischer Viehzuchtverbände 1954
  • Untersuchungen über die Zuchtverwendung und Fruchtbarkeit von Herdebuchstieren des schweizerischen Braunviehs bei natürlicher Paarung, Jena 1960
  • Prüfung und Selektion auf Milchleistungseigenschaften beim Rind, Mariensee 1961

Quellen

  • AfA Personendossier Nr. 1123
  • Aus dem Lebenswerk von Dr. Willy Engeler (inkl. Publikationsliste etc.)
  • Schweizer Braunvieh 18.04.1995, S. 36
  • Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 39 (1961), S. 386-387
  • Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 47 (1969), S. 415
  • Schweizerische Landwirtschaftliche Monatshefte 59 (1981), S. 352-354
  • SVIAL Bulletin, Juni 1995, S. 35
  • European Rural History Film Database (ERHFDB)

Schlagworte

Suisse - SchweizKanton ZugBraunvieh SchweizSchweizerische Vereinigung für Tierwissenschaften (SVT)

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