Zeller, Andreas (1903-1970)--DB3895

Zeller, Andreas (1903-1970)--DB3895

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Person

Lebensdaten

08.07.1903-12.09.1970

Mädchenname, Herkunftsort bzw. Heimatort

Quarten (SG) und Ehrenbürger von Walenstadt (SG)

Zivilstand, Konfession, Nachkommen

Verheiratet 1929 mit Hedwig Zeller-Gubser; 1 Sohn

Soziale Herkunft, verwandtschaftliche Beziehungen

Sohn des Zeller, Andreas (-1929)--DB3896 und der Ursula geb. Zeller

Ausbildung, berufliche Tätigkeit und Funktionen in der Öffentlichkeit

Ausbildung

Ing. Agr. ETHZ 1922-1926 (u.a. gemeinsam mit Leuthold, Lilly (-1968)--DB4896); Landwirtschaftliche Schule Custerhof-Rheineck

Berufsausübung

Schweizerischer Braunviehzuchtverband: Leiter Zweigstelle Ostschweiz 1935-1968; Ostschweizerischer (St. Gallischer) Braunviehzuchtverband: Geschäftsführer 1931-1970 (als Nachfolger von Litscher, Martin--DB2167 und Vorgänger von Zogg, Martin--DB3931); Landwirtschaftliche Schule Custerhof: Lehrer für Obstbau 1929-1930; Kantonale Ausstellung für Landwirtschaft und Gartenbau in St. Gallen: Sekretär 1926

Funktionen in landwirtschaftlichen Institutionen

Schweizerischer Bauernverband (SBV): Mitglied Leitender Ausschuss 1963-1970, Mitglied Grosser Vorstand 1943-1963; Schweizerischer Braunviehzuchtverband: Mitglied Geschäftsleitung -1968; Schweizerischer Alpwirtschaftlicher Verein (SAV): Ehrenmitglied; Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Bergbauern (SAB): Ehrenpräsident 1967-, Präsident 1954-1967 (als Nachfolger von Hadorn, Werner (1884-1962)--DB1444 und Vorgänger von Tschumi, Hans (1908-2001)--DB3619), Mitglied Ausschuss, Vorstand 1944-1967, Mitgründer; Landwirtschaftliche Gesellschaft des Kantons St. Gallen: Sekretär 1933-1934 (als Nachfolger von Pestalozzi, Friedrich (1871-1933)--DB2665 und Vorgänger von Haltinner, Hans (1910-1992)--DB1471), Präsident der Bergbauernkommission, Präsident der Kommission für die Diplomierung landwirtschaftlicher Dienstboten, Initiant der Bäuerinnenkommission

Funktionen in anderen Institutionen

Funktionen in der Politik

Nationalrat (KK) 1947-1951, 1955-1970; Kantonsrat (FDP) 1939-1951 und (kons.-christ.) 1954-1961

Biographische Skizze

Andreas Zeller wurde 1903 in Quarten geboren. Sein Vater, Andreas Zeller, war Gemeindeammann und ein bekannter Viehzüchter. Die theoretische Ausbildung erhielt der junge Zeller an der landwirtschaftlichen Schule Custerhof und an der landwirtschaftlichen Abteilung der ETHZ. Nach dem Studium wirkte er kurze Zeit als Lehrer für Obstbau am Custerhof. Wegen einer schweren Krankheit musste Zeller den Lehrerberuf aufgeben und seine militärische Laufbahn beenden. Nach der Genesung übernahm er die Stelle des Geschäftsführers des Verbandes ostschweizerischer Braunviehzuchtgenossenschaften, der sich 1910 wegen Differenzen um die Vereinheitlichung der Tierkörpermerkmale vom Schweizerischen Braunviehzuchtverband abgespalten hatte. Zellers Bestrebungen um eine Wiedervereinigung der beiden Verbände führten 1935 zum Erfolg. In der Folge übernahm er die Leitung der Zweigstelle in der Ostschweiz und wurde damit auch Mitglied der Geschäftsleitung des schweizerischen Verbandes. Von hier aus entfaltete Zeller eine erfolgreiche Tätigkeit als Viehschauexperte, Kursleiter, Referent, Berater und diente dem Verband auch als Inspektor.

Zeller beschäftigte sich nicht nur mit den eigentlichen tierzüchterischen Problemen, sondern auch mit Fragen der Gesundheit der Zucht- und Nutztiere als der Voraussetzung für eine nachhaltige Leistung. Er wurde zu einem bekannten Exponenten im Kampf gegen die Tuberkulose und den Abortus Bang. Zudem setzte sich Zeller immer wieder für die Belange der Bergbauern ein. So gehörte er 1943 auch zu den Gründern der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Bergbauern (SAB) und war während vieler Jahre deren Präsident. Er war Ehrenmitglied des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Vereins. Eine wichtige Rolle spielte Zeller als Opponent gegen die flächendeckende Ausbreitung der künstlichen Besamung beim Rindvieh in den 1950er Jahren. Sein Widerstand gegen die KB basierte nicht primär auf der Vertretung der Interessen der bergbäuerlichen Stierenzüchter, sondern in grundsätzlichen Überlegungen zur Veränderung der Zuchtziele, die mit der Ausbreitung der KB einhergingen. Zeller war überzeugt, dass für die Nutzung der Berg- und Alpgebiete die auf eine Milch- und Fleischproduktion ausgerichteten Rassen erhalten und weiter entwickelt werden sollten.

Autor: Peter Moser

Quellen und Literatur

Eigene Publikationen

  • Beiträge zur Statistik der Landwirtschaft im Kanton St. Gallen, Rorschach 1928

Quellen

  • AfA Personendossier Nr. 133
  • Archivbestand Schweizer Braunviehzuchtverband (AfA Nr. 116)
  • Archivbestand Bauernpolitische Vereinigung des Kantons St. Gallen (AfA Nr. 292)
  • Archivbestand Landwirtschaftliche Gesellschaft des Kantons St. Gallen (AfA Nr. 293)
  • SVIAL Bulletin, Dezember 1970, S. 12
  • Mitteilungen des schweizerischen Braunviehzuchtverbandes 1970/5, S. 427-429

Schlagworte

Suisse - SchweizKanton St. GallenBraunvieh SchweizLandwirtschaftliche Schule Custerhof RheineckSchweizer Bauernverband (SBV)Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)Schweizerischer Alpwirtschaftlicher Verein (SAV)St. Galler BauernverbandAkademisch-Landwirtschaftlicher Verein an der ETH Zürich

Zeller, Andreas (1903-1970)--DB3895

Peter Moser, Zeller, Andreas (1903-1970)--DB3895 .