Agrosuisse, AfA370

Organisationsgeschichte, histoire de l'organisation

Agrosuisse wurde 1930 von Verbänden als Propagandazentrale für Erzeugnisse des schweizerischen Obst- und Rebbaus gegründet. Mit Marktstudien, der Herstellung von Filmen und der Durchführung von Veranstaltungen wollten die Initianten den Absatz von inländischem Obst und Wein fördern. Mit der Gründung der Propagandazentrale reagierte man im Wesentlichen auf zwei Entwicklungen, die in den 1920er Jahren in ganz Europa zu beobachten waren. Erstens die zunehmende Verdrängung schriftlicher Anpreisungen von Gütern durch eine plakativ-visuelle Propaganda in den Medien und zweitens die Erstarkung einer Propaganda für den Kauf von Waren, die im Inland produziert worden waren. Vergleichbare Bestrebungen gab es auch im Milch- und Viehzuchtbereich, wo mit der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR), AfA125 und der Schweizerische Milchkommission, AfA227 bereits Organisationen bestanden, die sich auch der Absatzförderung widmeten.

Mitglieder bei der Propagandazentrale waren zuerst ausschliesslich Verbände aus dem Obst- und Rebbau und regionale Genossenschaftsverbände wie bspw. der Verband ostschweizerischer landwirtschaftlicher Genossenschaften (VOLG), AfA260 sowie Kantone und Gemeinden. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurden dann auch Verbände wie der Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP), AfA84, die Schweizerische Genossenschaft für Gemüsebau (SGG), AfA224 oder BienenSchweiz, AfA2146 Mitglieder. Deshalb wurde die Organisation 1938 umbenannt in Propagandazentrale für Erzeugnisse der schweizerischen Landwirtschaft. In den 1970er Jahren lieferte Agrosuisse, wie die Propagandazentrale ab 1970 hiess, Radio und Fernsehen die Informationen für die Marktberichte, die von den elektronischen Medien nun ausgestrahlt wurden. 1995 wurde Agrosuisse aufgelöst, als indirekte Nachfolgeorganisation wurde zwei Jahre später Agro-Marketing Suisse (AMS), AfA2594 gegründet.

Autor: Peter Moser